Meine Freundin T., die in Wien lebt, findet das Wetter zur Zeit gar nicht toll. Es schneie in Wien, schrieb sie mir heute Morgen auf Facebook, sie hätte aber gerne Frühling. Jetzt. Ende Jänner.
Tatsächlich hat es uns der Winter heuer nicht leicht gemacht: Er wollte nicht, wie er sollte. Zuweilen erahnten wir schon den Frühling, rochen oder sahen ihn gar: Die Flora gierte nicht nur einmal nach Entfaltung angesichts wohliger Temperaturen. Ich gab meiner Freundin recht. Und schaute aus dem Fenster: Schneegestöber auch hier in Innsbruck. Das Treiben wird nicht lange anhalten.
Ich mag den Winter. Aber in der Stadt ist er nur schön, wenn es schneit. Schnell wird aus der herrlich weißen Pracht nämlich grauer dreckiger Matsch. Gatsch* nennt man das hierzulande – Gaaaaatsch, also mit laaaaangem a. Alles andere als hui ist der. Fußgängern und Radfahrern brauche ich in dem Zusammenhang nichts zu erzählen.
Und doch: Als ich kurze Zeit später vor die Haustür trat und losmarschierte, war ich versöhnt mit dem Wetter, mit dem Winter. Warum? – Darum:
Alle Fotos: © Susanne Gurschler
Es war so herrlich: durch Innsbruck spazieren, kaum Autos unterwegs, wenige Leute. Der frische Schnee knirschte unter den Stiefeln. Was für ein Genuss, dachte ich mir, – der Gatsch kommt später.
* Für alle Nicht-ÖsterreichnerInnen: Wenn jemand „Hupf in Gatsch!“ zu einem sagt, ist schon mal sicher: Das ist nicht nett gemeint!
Hupf in Gatsch heißt nämlich: Lass mich in Ruhe! Hau ab! Verzieh dich!
Nachtrag, 26.1.2015
Und schon ist alles anders. 🙂