Kloster Benediktbeuern

Ende Feber ging’s nach Benediktbeuern. (Für die, die nicht wissen, wo das ist: Oberbayern, Richtung Bad Tölz – Es klingelt, gell? Bulle und so. –, dann nach links, also von Süden kommend.) Im Kloster Benediktbeuern fand die 15. Ausgabe des Hüttenfachsymposiums von DAV und OeAV statt. Und da wollte ich dabei sein.

Auf der Fahrt hin war der Himmel strahlend blau, auf der Fahrt zurück klarte es auf. Dazwischen: Nebel, Schnee, Regen, Bibber. Ich will das nicht weiter kommentieren.

Das Symposium jedenfalls war spannend. Trotz eines sehr dichten Tagungsprogramms fand ich Zeit, ein bisschen die Gegend zu erkunden – und mich, unverhofft, im Süden zu wähnen.
Hier ein paar Impressionen und a bissl a paar Informationen – und am End gibt’s als Draufgabe eine Fantasie von Süden, eine kleine.

Basililka Benediktbeuern ©susanneurschlerDie Kirche St. Benedikt ist eine der bedeutendsten Kirchen der Barockzeit. Die Ursprünge der Basilika gehen natürlich weiter zurück: Bei Renovierungsarbeiten wurde ein romanischer Schmuckfußboden aus dem 12. Jahrhundert entdeckt.

Maierhof Benediktbeuern ©susannegurschlerNach der Säkularisation im Jahr 1803 kaufte ein Fabrikant die gesamte Anlage und errichtete eine Glashütte; der Optiker und Physiker Joseph von Fraunhofer arbeitete und forschte einige Jahre hier, woran das Fraunhofer-Museum erinnert. Später – in Staatsbesitz – diente das Kloster u.a. als Kaserne, Gefängnis, Invalidenheim, bevor es 1930 die Salesianer Don Boscos erwarben. Sie machten aus dem Kloster ein Bildungszentrum – im Bild: der nicht nur nächtens imposante Maierhof.

Deckenmalerei ©susannegurschlerDie Deckenbilder im Hauptgewölbe stammen vom Barockmaler Georg Asam.

Gutshof Benediktbeuern ©susannegurschlerAm anderen Ende von Benediktbeuern, quasi kontrapunktisch zum denkmalgeschützten und restaurierten Klosterareal, ein großer Gutshof. Seine besten Tage hat er zwar hinter sich, allerdings eine Ausstrahlung, der ich mich nicht entziehen konnte.

Südländisch, irgendwie.

Wenn ich mir den Schnee wegdenke, viel Grünzeug hin, dazu blauen Himmel, Sonnenschein … dann sehe ich einen Liegestuhl und mich darin fläzen, ein Buch in der einen, ein Glas Wein in der anderen Hand – Ja, ja, in Bayern geht nix über ein Bier, ich weiß. Aber sieht ja keiner, hier im Innenhof! –, ich sehe Lampions, einen langen Tisch und Bänke, ich rieche …

… nein, ich höre. Ich höre, wie eine Dachlawine sich löst und keine zwei Meter vor mir aufschlägt. Nix mit Süden hier in Benediktbeuern, Ende Februar.

 

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