In einer Woche ist es so weit. Am 17. März erscheint „111 Orte in Tirol, die man gesehen haben muss“ (Emons Verlag). Mein Buch. Mein Herzensprojekt. Ein Jahr Arbeit. Dementsprechend groß ist die Vorfreude! Einen Ort musste ich im letzten Moment rausnehmen. Leider.
Jede freie Minute war ich 2015 unterwegs in Tirol. Weit mehr als 111 Orte habe ich besucht zwischen Kitzbühel und Galtür, Brenner und Tannheim; ich habe mit unzähligen Leuten gesprochen, Notizen gemacht, Fotos, Materialien gesammelt und am Ende die 111 Orte, die es sein sollten, festgelegt.
Was habe ich gearbeitet, die letzten Monate vor Abgabe des Manuskripts: zehn, elf, zwölf Stunden jeden Tag, kein Wochenende. Fotos wählen aus fast 3.000, stapelweise Unterlagen sichten und sortieren, Notizen lesen, Rohfassungen schreiben, überarbeiten, noch einmal überarbeiten, Daten kontrollieren, noch einmal. Daneben andere Aufträge. Geld verdienen.
Am Stichtag schließlich: Das Manuskript noch einmal (das wie vielte Mal?) prüfen, die Fotos … durchatmen … senden. Erleichterung zunächst, in den folgenden Tagen Leere: War das alles nur ein Traum? – Und dann ein Anruf von der Illustratorin Monika Maslowska.
Nach langem Überlegen habe sie beschlossen, ihr Atelier in der Pradlerstraße in Innsbruck aufzulassen, sagt sie. Ob es schon zu spät sei für das Buch, flüstert sie.
Ein Schlag. Natürlich. Weniger wegen des Buches – ich hatte weit mehr Orte gesammelt, als im Buch Platz fanden –, sondern wegen Monika. Sie war eine der ersten gewesen, die ich in meine Liste der 111 Orte aufgenommen hatte und sie war auf der Liste geblieben, so viele andere sich auch änderten. Und nun musste ich sie streichen, weil es keinen Ort mehr gab, den ich angeben konnte. Eine Homepage reicht nicht für „111 Orte in Tirol, die man gesehen haben muss“.
Ich beschloss, den Text über Monika Maslowska vor Erscheinen des Buches auf meinen Blog zu stellen. Denn: Ihre Arbeiten sind einfach wunderbar. Ich mag sie sehr.
Et voilà.
Der Text über die Illustratorin Monika Maslowska, der leider nicht unter meinen 111 Orten sein konnte:
Monika Maslowskas Illustrationen sind … Ja, wie sind sie eigentlich? Feinsinnig, poetisch, hintergründig. Eine Augenweide, möchte man fast sagen. Zeichnen, Malen war immer schon meins, sagt die Illustratorin. In ihrem kleinen Atelier für Illustration und Gestaltung hat sie das ideale Umfeld. Fertige Zeichnungen hängen an der Wand, auf der Staffelei eine angefangene Arbeit, auf einer Stange drängen sich T-Shirts mit ihren Motiven aneinander.
Dazu Tassen, Taschen. Auf dem Tisch stehen griffbereit Gefäße mit Stiften aller Art.
Denn alles beginnt mit einer Idee, einem Konzept und dem ersten Strich. Gezeichnet hat die studierte Germanistin und Anglistin immer schon gerne. Irgendwann habe sie ihre Mappe geschnappt, sei auf einschlägige Messen gegangen auf der Suche nach einem Verlag. Erste Preise und Auszeichnungen folgten. Monika Maslowska illustriert vornehmlich Kinderbücher.
„Bilderbücher sind die erste Auseinandersetzung mit Kunst. Deshalb ist es sehr, sehr wichtig, die Kinder ernst zu nehmen und das Genre als wichtig zu betrachten“, betont sie. Maslowska liebt dem Moment, in dem ein Kind ein Buch schon x-Mal durchgeblättert hat und plötzlich etwas Neues entdecken. Erwachsenen fehlt dieser unverfälschte Blick, diese Neugierde oft.
Mit ihren Belletristik-Illustrationen versucht Maslowska, solche Momente zurückzuholen – bei „Auf dem Land“ von Ernst Jandl zum Beispiel oder Michael Köhlmeiers „Das Sonntagskind“. „Eine gute Illustratorin bildet nicht die Geschichte ab, sie bringt eine zweite Ebene hinein, erzählt die Geschichte also quasi weiter“, sagt Maslowska. Sie liebt experimentelle Texte, solche, die mit Sprache spielen, schreibt auch selbst. Ob Kinderbücher oder Belletristik, Monika Maslowskas Stil ist unverkennbar.
Ihre Figuren sind fein gezeichnet, federleicht, pfiffig, immer auch ein bisschen trotzig, verträumt – und hintergründig.
Ich danke Monika Maslowska für das angenehme Gespräch in ihrem heimeligen Atelier, das es so nicht mehr gibt. Und für die schönen Illustrationen und Bilder.
Die Präsentation meines Buches „111 Orte in Tirol, die man gesehen haben muss“ ist am 5. April 2016 um 19.30 Uhr in der Wagner’schen Buchhandlung in Innsbruck.
Die nächste Ausstellung von Monika Maslowska findet übrigens im Mesnerhaus in Mieming statt. Vernissage ist am 22. April um 19.30 Uhr.
Detaillierte Infos zur Ausstellung gibt es bald auf der Homepage des Mesnerhauses und natürlich auf der von Monika Maslowska.
Ich kann nur raten: Hingehen!
Alle Fotos: © Susanne Gurschler
Buchcover: © Emons Verlag
Sehr geehrte Frau Gurschler!
Ich habe Ihr Buch geschenkt bekommen, habe mich sehr darüber gefreut und kenne schon einige Orte. Ganz toll finde ich die Kommentare und Tipps dazu. Aber eigentlich müsste das Buch “111 Orte in Nordtirol, die man gesehen haben muss” heißen. Ich habe nämlich keinen einzigen Ort aus Osttirol gefunden, den man gesehen haben sollte. Oder gehört vielleicht Osttirol doch nicht zu Tirol? Mit freundlichen Grüßen eine Osttirolerin, die seit 49 Jahren in Nordtirol lebt
Hallo Brigitte, es freut mich sehr, dass Ihnen meine “111 Orte” gefallen! Keinesfalls soll der Eindruck entstehen, Osttirol gehöre nicht zu Tirol. Ganz im Gegenteil! Da der Verlag aber eine eigene 111-Orte-Ausgabe für Osttirol plant, musste ich auf Tipps im Bezirk verzichten. Was mir persönlich sehr leid tut, denn ich bin immer wieder gern dort unterwegs! Ich hoffe, die Aussicht auf ein eigenes Buch zu 111 besonderen Orten in Osttirol tröstet Sie. Mit besten Grüßen Susanne Gurschler
Sehr geehrte Frau Gurschler!
Ich habe mir das Buch “111 Orte in Tirol die man gesehen haben muss” gekauft und will diese Orte besuchen.
Gibt es das Inhaltsverzeichnis als z.B. .pfd-File, damit ich die einzelne Destinationen abhacken kann?
Mir ist klar, dass ich das Inhaltsverzeichnis auch kopieren kann, hätte aber gerne nur eine Seite zum Bearbeiten. Und ins Buch schreiben will ich auch nicht!
mit freundlichen Grüßen
Mag. Bernhard Prugger
Ich leite Ihre Anfrage bzgl. PDF an den Verlag weiter, wenn es recht ist. Viel Spaß beim Erkunden! Mit besten Grüßen Susanne Gurschler
Hallo Susanne,
Mein Deutsch ist nicht so gut, aber ich werde mein Bestes tun, Deutsch zu sprechen. Ich habe dein Buch gesehen, und die videos auf Youtube über dein Buch, und ich bin wirklich interessiert. Ich gehe jedem Jahr mit mein Eltern nach Tirol (ich bin Niederländisch) und wir lieben es wie ein zweiten Heimat. Wir wollen auch gern neue Platzen sehen. Ich frage mich daher ob dein Buch auch im einen Geschäft zu kaufen ist. Ich könnte es nicht im Internet kaufen, weil ich im den Niederlanden wohn. Können Sie mir vielleicht erzählen wo ich dein Buch vielleicht kaufen kann?
Vielen Dank!!
Hallo, das freut mich sehr!
Das Buch bekommen Sie in jeder Buchhandlung oder auf amazon: http://www.amazon.de/111-Orte-Tirol-gesehen-haben/dp/3954518341/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1460499070&sr=8-1&keywords=111+orte+in+tirol
Liebe Grüße in die Niederlande!
Susanne